Dienstag, 23. November 2010

Was soll das hier?

Bis ich einen Plan habe, wie ich diesen Blog am besten aufziehen soll, verwurste ich hier einige Passagen aus dem Originalmanuskript meines Buches (es heißt „Tot auf Probe“ – mit „t“ am Ende, nicht mit „d“, erschienen bei Rowohlt am 1.12.2010), die zu lang waren, im Buch eigentlich nichts zu suchen hatten, oder beides. Also habe ich theoretisch schon ein bisschen Material, das ich präsentieren kann.

Und weiter?

Jetzt müsste wohl eigentlich eine Präsentation des Autors/der Autorin kommen, mit der Vita, den wichtigsten Werken usw. Darauf habe ich aber keine Lust. Zumal meine Vita verkorkst  und mein Buch das einzige Buch ist, das ich je geschrieben habe und vermutlich je schreiben werde. Jeder, der mich kennenlernen möchte, soll es einfach lesen. Wenn er dann noch Fragen hat, schauen wir weiter.

Ach so, weiter. Was ist mit diesem Blog hier?

Ich weiß es noch nicht, es ist ein „Work in Progress“, und wird es immer bleiben, so wie mein ganzes Leben. Da ich seit meiner Krankheit, bzw. seit ich den Tod wenn nicht täglich, dann doch wöchent- oder monatlich vor den Augen habe, lebe ich impulsiv. Ich habe nicht vor, hier regelmäßig zu schreiben, aber das kann natürlich trotzdem passieren. Die meisten Sachen, die ich vorhabe, werden nix, und die, die ich nicht vorhabe, werden manchmal die wichtigsten. Ich weiß es einfach noch nicht.

Aber, wie einer meiner Lieblingsautoren, Max Goldt, mal sinngemäß gesagt hat: Freunde sind dazu da, ab und zu mal zu kontrollieren, ob man noch lebt oder schon verwest unter der Heizung liegt. Und ich betrachte alle, die hier mal reinschauen, erst mal als meine Freunde. Es gibt ein-zwei Menschen aus der Bücherwelt, bei denen ich selbst ab und zu reinschaue, einfach um zu sehen, ob sie noch leben. Also ist es nicht weiter verwerflich, oder zumindest befremdlich für mich, wenn man hier nur reinschaut, weil man wissen will: Lebt die noch?

Ich werde es zumindest versuchen, Euch mit den Informationen über mein Wohlbefinden, Stimmungslage, neuesten Erkenntnissen etc. zu versorgen. Was man als Blogger so wohl macht. Und wenn ich mal länger keinen Beitrag reingestellt haben sollte, dann sollt Ihr wissen: Unter der Heizung liege ich nicht. Die ist in meiner Wohnung nämlich zu niedrig, da passt kein Mensch drunter. Abgesehen davon: Vielleicht habe ich einfach keine Lust dazu, bin wieder mal auf Reisen, oder lese lieber Bücher von anderen, klügeren Menschen, als hier herumzuschreiben. Ein längeres Schweigen heißt also nicht, ich wiederhole: NICHT, dass ich tot bin.

Also bin ich ab jetzt ein voraussichtlich schlampiger Blogger. Dabei hatte ich eigentlich nie vor, in die Kakophonie der ganzen Blogger einzustimmen. Zwar habe ich schon 2009 mir diesen Blog-Account zugelegt (zunächst in estnischer Sprache), dachte dann aber: Wer zum Teufel soll das lesen? Wenn ich meinen Freunden was zu erzählen habe, schreibe ich eine Mail oder rufe an. Und sonst wird da niemals jemand reinschauen. Das Bedürfnis, zu erfahren, liegt ja mittlerweile weit hinter dem Bedürfnis, zu berichten und zu erzählen. Ich rede eigentlich sowieso lieber erst, wenn ich gefragt werde. Ich habe nämlich eine schwache Stimme, was soll ich mich da anstrengen. Die Faulheit tat das Ihrige, also begab ich mich wieder einer gemütlichen Nichtblogger-Lethargie hin.

Unter anderen Vorteilen, die es für mich noch gilt, rauszufinden, soll es aber angeblich verkaufsfördernd sein, wenn ein Autor nicht verwest unter der Heizung liegt (hm, wieso ist das eigentlich nicht verkaufsfördernd? Und wieso habe ich mich an diesem morbiden Vergleich mit der Heizung festgebissen?! Bin gerade eigentlich überhaupt nicht zynisch drauf), sondern noch lebt und Antworten geben oder Stellung nehmen kann.

Also werde ich mich auf Eure Kommentare und Fragen freuen. Denke ich.

Mal schauen, was das hier wird.

2 Kommentare:

  1. Jetzt habe ich schon mit Worten gerungen und ewig lange gebraucht, irgendwie das auf's Papier zu bringen bzw. in Pixel zu verwandeln, was ich dir sagen wollte und da löst sich alles wieder in Luft auf, als ich versuche den Beitrag abzuschicken. Nächster Versuch also sofort und jetzt und hier im Blog - auch wenn es nicht mehr so elegant wird, aber es bleibt keine Zeit zu verlieren ... Leider!


    Liebe Irja, ich bin froh, dass ich nach vielen Jahren, in denen ich nichts von dir gehört habe (du vermutlich auch nicht von mir) noch die Gelegenheit habe, dir zu sagen, dass es schön ist, dass ich dich persönlich kennen lernen durfte. Du wirst immer einen Platz in meinen Erinnerungen haben, auch wenn diese altersbedingt (?) schon etwas anfangen, Lücken zu bekommen ;-) (aber damals, Aachen, GHP, ...). Und demnächst kommt ein gemütlicher Platz - nein, nicht unter der Heizung ;-) - sondern in unserem Bücherregal dazu. Leider muss ich mich noch etwas gedulden, bis ich "dich" in Händen halten und nachdem du mir deine Geschichte erzählt hast, dort einsortieren kann, denn Amazon hat wohl (ich hoffe wegen der enormen Anfrage!) leichte Lieferprobleme.

    Auf jeden Fall werde ich jetzt immer wieder mal in deinem Blog vorbei schauen und mich jedes mal freuen, wenn ich etwas von dir lesen kann :-).

    Ganz, ganz liebe Grüsse
    Tina
    (aus der AC/GHP-Zeit)

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  2. Liebe Tina, das ist ja toll, dass du mich aufgestöbert hast! Ja, war eine gute Zeit damals, die wir zusammen verbracht haben. Schreib mir doch, die Mailadresse steht ja dran, wie es dir/ euch geht, ja? Von meinem Werdegang in den letzten Jahren weißt Du ja jetzt alles. Hoffentlich bis bald! Bis dahin ganz liebe Grüße!
    Irja

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